Einbau Solaranlage
Wir hatten schon einen Mover und somit eine Batterie. Daher kannten wir schon den Luxus, eine Zeit lang einfach irgendwo stehen zu können und dabei nicht auf Licht und fließendes Wasser verzichten zu müssen. Genutzt haben wir dies auch auf Veranstaltungen wie dem MPS einem großen bunten Treffen, irgendwo im Nirgendwo(na gut, in Luhmühlen). Der Akku des Movers hat eine Kapazität von 55Ah, das war schon reichlich knapp. Besonders für und denn wir benötigen die Rangierhilfe zwingend, um auf unserem Heimatgelände an unseren Stellplatz zu kommen.
Es gibt jede Menge Anleitungen mit unglaublich detailierten Auflistungen welches Gerät wieviel Strom benötigt und wie lange diese täglich benutzt werden. Um es kurz zu machen, alles was mit Kälte und Wärme zu tun hat (Kühlschrank, Warmwasser, Kaffee machen) funktioniert deutlich effizienter mit Gas. Bleiben also Licht, die Heizungslüftung, Fernsehen, Ton und die ganzen kleinen digitalen Geräte, die einen heute begleiten. Um Geräte über USB laden zu können hatten wir schon letztes Jahr einen USB-Hub eingebaut, der sich über 12V versorgen läßt. Von hier wird auch der LTE-Router versorgt, denn irgendwo in der Pampa zu stehen, bedeutet heute nicht mehr, kein eigenes WLAN zu haben. Wie sollte man sonst auch so etwas hier schreiben? Es würde also relativ wenig Leistung reichen, um die Geräte zu betreiben. Setzt man dann noch voraus, dass wir tagsüber, wenn die Sonne scheint, keinen Strom verbrauchen, weil wir das Festival oder die Gegend genießen und nur abends ein paar Stunden Licht und Radio brauchen und nachts die Mobilfunkgeräte laden, wird die Anlage übersichtlich.
Es gibt fertige Solaranlagen-Kits ab 50Wp und das würde wahrscheinlich auch reichen, aber...
... die Zahl 50 steht für das Maximum, das die Solarzelle unter idealen Bedingungen liefern kann:
- die Sonne steht im Zenit
- Solarzellen rechtwinklig zur Sonne ausgerichtet
- keine Beschattung der Solarzellen
- keine Verluste durch Stauwärme
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Parameter über einen längeren Zeitraum eingehalten werden können. Die Anlage muss also überdimensioniert werden um auch unter nicht optimalen Bedingungen noch ausreichend Energie zur Verfügung stellen zu können. An Ende der Reise soll wieder soviel Energie im Akku sein um unsere Pippilotta wieder auf ihren Stellplatz rangieren zu können. An dieser Stelle muss man sich die Frage stellen, will ich auch im Winter noch frei stehen können? Steht für die dann geltenden Bedingungen überhaupt ausreichend Dachfläche zur Verfügung? Hier war klar, wir können vielleicht 200Wp aufbauen und müssen unseren Bedarf dann daran anpassen, was an Guten von oben kommt.
Nach einiger Recherche bin ich dann bei Campsolar.de fündig geworden und habe dort ein 200Wp-Kit bestellt. Es kann aber natürlich auch ein Bausatz eines anderen seriösen Anbieters sein.Wichtig war mir, dass ein MPPT-Regler mit Bluetooth im Set enthalten ist.
MPPT-Regler können bis zu 30% mehr der Energie von den Solarzellen im Akku speichern als die günstigeren PWM-Regler.
Bluetooth um den Einbau eines Anzeigeinstruments zu vermeiden. Handys und Tablets haben wir üblicherweise mehr als genug dabei.
Die Grundzüge des Einbaus ähneln dem Anbau der Markise. Zunächst das Dach ordentlich säubern. Dann gilt es die richtigen Orte für die Solarpanels zu finden. Hierbei ist auch schon der Weg zur Elektroanlage zu beachten. über der Dinette ist ein Schrank, von dem ein Kabelkanal direkt in den "Elektrokeller" geht. Hier sollte also die Dachdurchführung für die Leitungen hin. Zusammen mit den Abmaßen der Panels und dem Wunsch, die Dachlast nicht alszu ungleichmäßg zu verteilen, ergab sich der Aufbau, wie in den Bildern zu sehen.
Leider nicht mehr zu sehen ist, dass der Leistungsschlauch, der in die Dachdurchführung geht ca. 2cm über die Dachfläche hinausragt und dort auch mit dem Monategkleber fixiert ist. Sollte die Klebung der Dachdurchführung doch einmal undicht werden, verhindert dieser "Kragen" das Wasser in das Wohnwageninnere eindringen kann.
Im Kabelkanal war tatsächlich noch genug Platz um die Leitungen vom Dach in den "Keller" zu führen. Dortsirtzen Elektroblock, Akku und Laderegler. Auf die Details der Verdrahtung gehe ich hier mit voller Absicht nicht ein. Arbeiten an Elektroanlagen sollten immer nur Personen durchführen, die wissen was sie da tun,
Was noch aussteht ist, den gesamten Elektrobereich mal in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Der Solarladeregler soll auf einem "nicht brennbaren Untergrund" montiert werden. Klar, denn die Rückwand ist gleichzeitig der Kühlkörper. Erst einmalhabe ich den Regler auf Unterlagen montiert, Mittelfristig soll der ganze Bereich aber überarbeitet und neu geordnet werden.